Ich gebe zu: Lange hatte ich das Gefühl, nie genug zu sein – weder im Job noch als Mama.
Doch eines Tages habe ich beschlossen: Schluss damit.
Meine Erkenntnisse:
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Perfektion ist eine Illusion – echt sein ist besser.
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Pausen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern von Klugheit.
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Mein Kind braucht keine perfekte, sondern eine entspannte Mama.
Seit ich das verinnerlicht habe, fühle ich mich leichter – und meine Kinder auch.
Der Anfang der Schuldgefühle
Schon als Baby war mein Sohn anders. Er schrie unaufhörlich, klammerte sich nur an mich, Veränderungen lösten Panik aus. Während andere Mütter stolz erzählten, wie ihr Baby problemlos bei Oma und Opa blieb, kämpfte ich mit schlechtem Gewissen, weil es bei uns nie so einfach war.
Als die Probleme in Kindergarten und Schule begannen, wurden diese Schuldgefühle noch größer. Da waren Betreuerinnen, die mir unterschwellig vermittelten: „Sie machen etwas falsch.“ Da waren Lehrerinnen, die meinten: „Vielleicht fehlt Ihrem Kind nur mehr Konsequenz.“ Jedes Mal spürte ich, wie die Verantwortung wie ein Berg auf mir lastete. Ich fühlte mich klein, hilflos – und vor allem: schuldig.
Schuldig, dass mein Kind anders war. Schuldig, dass er sich nicht einfügte. Schuldig, dass ich nicht alles „wegerziehen“ konnte.
Der Wendepunkt
Eines Abends saß ich völlig erschöpft am Küchentisch. Mein Sohn war wieder einmal mit Bauchschmerzen von der Schule gekommen. Ich hatte mir Vorwürfe gemacht, weil ich nicht früher die Schule gewechselt, nicht früher die Diagnose eingefordert, nicht früher „härter durchgegriffen“ hatte.
Da setzte sich meine Tochter neben mich, legte ihre Hand auf meine und sagte: „Mama, du bist die Beste. Weil du immer kämpfst.“
Dieser Satz traf mich mitten ins Herz. In diesem Moment wurde mir klar: Ich war so sehr damit beschäftigt, perfekt sein zu wollen, dass ich übersehen hatte, was meine Kinder wirklich sahen. Sie sahen nicht meine Fehler. Sie sahen meine Liebe.
Meine Erkenntnisse
Von da an habe ich begonnen, Stück für Stück meine Schuldgefühle loszulassen. Es war kein Schalter, den ich einfach umlegen konnte – es war ein Prozess. Aber ein wichtiger.
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Perfektion ist eine Illusion – echt sein ist besser.
Ich habe aufgehört, mich mit anderen Müttern zu vergleichen. Unsere Reise ist anders, unser Tempo ist anders – und das ist okay. Mein Kind braucht keine perfekte Mutter, sondern eine, die ihn so liebt, wie er ist. -
Pausen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern von Klugheit.
Früher hatte ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich mir mal eine Auszeit genommen habe. Heute weiß ich: Nur wenn ich selbst auftanke, kann ich die Geduld und Kraft haben, die mein Kind braucht. -
Mein Kind braucht keine perfekte, sondern eine entspannte Mama.
Ich habe verstanden: Wenn ich ständig gestresst und voller Schuldgefühle bin, überträgt sich das auf mein Kind. Wenn ich gelassener bin, fühlt auch er sich sicherer.
Heute
Natürlich gibt es noch Tage, an denen sich Schuldgefühle anschleichen. Aber ich lasse sie nicht mehr die Kontrolle übernehmen. Ich erinnere mich dann an den Satz meiner Tochter: „Mama, du bist die Beste, weil du immer kämpfst.“
Heute sehe ich klarer: Es war nie meine Aufgabe, alles „richtig“ zu machen. Meine Aufgabe ist es, mein Kind zu begleiten, zu lieben, für ihn da zu sein – auch wenn der Weg steinig ist.
Und wenn ich zurückblicke, dann sehe ich nicht meine Fehler. Ich sehe, wie viel Stärke wir als Familie entwickelt haben. Wie mein Sohn Schritt für Schritt seinen Platz in der Welt findet. Und wie ich gelernt habe, mich selbst nicht länger mit Schuldgefühlen kleinzumachen.
Mein Fazit
An alle Eltern, die das gerade lesen: Schuldgefühle gehören zum Elternsein dazu – aber sie helfen uns nicht. Sie nehmen uns Energie, die wir eigentlich für unsere Kinder brauchen.
Wir müssen nicht perfekt sein. Wir dürfen Fehler machen. Wir dürfen müde sein. Wir dürfen Pausen brauchen.
Unsere Kinder brauchen keine Superhelden. Sie brauchen echte Eltern. Und die sind wir – mit all unseren Ecken, Kanten, Stärken und Schwächen.
Seit ich das verinnerlicht habe, fühle ich mich leichter – und meine Kinder auch.